Krankheitssymptome

  •  Verminderte Lebhaftigkeit

  •  Geringer oder kein Appetit

  •  Gesenkte Kopfhaltung oder Gleichgewichtsstörung

  •  Trübes oder nässendes Auge

  •  Feuchte Nase oder Ausfluss, Niesen

  •  Vergrößerte Atemfrequenz

  •  Schmerzäußerung (Zähneknirschen)

  •  Unruhe

  •  Durchfall, Verstopfung
     Beim gesunden Kaninchen besteht der Kot aus schwarz-braun bis grünlich-
     braunen Kügelchen.
     Ausnahme ist der Blinddarmkot.
     Das Kaninchen bildet im Blinddarm den sogenannten "Blinddarmkot", der 
     lebenswichtige Vitamine und Roheiweiß enthält. Im Gegensatz zum normalen Kot 
     ist der Blinddarmkot weich, feucht glänzend und traubenförmig 
     zusammengedrückt. Manchmal findet man ihn im Einstreu. Meist nimmt das 
     Kaninchen diese "Vitaminpillen" direkt vom After her auf. Dieses Kotfressen ist 
     keine abnorme Verhaltensweise, sondern lebensnotwendig für das Kaninchen.

  •  Abmagerung

  •  Verletzungen

  •  Fell
     Es sieht stumpf aus und die Haare sträuben sich vom Körper weg.

  •  Körpertemperatur
     Sie beträgt beim gesunden Kaninchen 38,5 bis 39,5 °C. Sowohl Untertemperatur 
     als auch Fieber sind Krankheitsanzeichen.



 


Myxomatose

Die Myxomatose wird durch ein Virus (Orthopoxvirus) ausgelöst. Die Wildkaninchenbestände überall in Europa und anderen Teilen der Welt sind betroffen. Wenn sich die Wildkaninchen stärker vermehren, flammt meistens kurz darauf die Seuche wieder auf.

Ansteckung
Die Übertragung von Tier zu Tier erfolgt durch blutsaugende Insekten (Mücken, Zecken, Milben, Flöhe), besonders in den Sommermonaten. Der Transport der Insekten geschieht nicht selten über Heu und Grünfutter.

Das Krankheitsbild
Krankheitsanfällig sind Tiere aller Altersgruppen. Das typische Krankheitsbild entwickelt sich innerhalb von 3-7 Tagen. Es entstehen Schwellungen an den Ohren, den Augen, Nasen- und Maulöffnung und an den Genitalien, häufig auch mit Eiterbildung. Dazu kommen Benommenheit, Futterverweigerung, Kräfteverfall und Tod nach 7- 10-tägiger Krankheitsdauer bei fast allen erkrankten Tieren. Nur kraftige Tiere, bei denen die Krankheit milder verläuft, genesen eventuell. Eine Behandlung gegen das Myxomatosevirus gibt es nicht. Betroffene Tiere sollten wegen der quälenden Symptome eingeschläfert werden.

Die Myxomatose ist eine zu bekämpfende Seuche. 
In der Schweiz erfolgt keine Impfung, sondern eine Tilgung des Seuchenherdes.




RHD (Rabbit haemorrhagic disease; hämxorrhagische Erkrankung)

Ansteckung
Die Krankheit ist hochansteckend. Die Tiere stecken sich untereinander an. Es ist aber auch eine indirekte Übertragung möglich über Menschen, Gegenstände wie Käfige, Futtergefäße, Einstreu und über die Luft.

Krankheitsverlauf
Die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch beträgt 1-3 Tage. Tiere unter 6 Wochen scheinen unempfindlich zu sein. Bei älteren Tieren sind drei Verlaufsformen möglich: 1. Plötzlicher Tod mit Schreien und Krämpfen und blutigem Schaum aus den Nasenlöchern. 2. Unspezifische Symptome, wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber. Später kommt es zu verstärkter Atmung, Blutungen aus der Nase und blutigem Urin und Kot. Schließlich sterben die Tiere innerhalb weniger Tage. 3. Eine milde Verlaufsform führt bei den Tieren lediglich zu Appetitlosigkeit und leichter Benommenheit, die nach einigen Tagen abklingt und die Tiere gesunden lässt. Ähnliche Symptome können auch bei anderen Krankheiten auftreten. Eine genaue Diagnose ist nur durch Untersuchung eines toten Tieres zu stellen. Eine Behandlung gegen die RHD gibt es nicht.

vorbeugende Maßnahmen
Gegen die RHD gibt es eine Schutzimpfung. Nach einer Injektion sind die Tiere für etwa ein Jahr geschützt, danach muß eine Auffrischung erfolgen. Impffähig sind gesunde Tiere ab einem Alter von 6 Wochen. Bei Austellungen von Rassekaninchen ist die Schutzimpfung vorgeschrieben.


 

 

 

Leichter Durchfall

 

Der Kot ist breiig, das Fell des Kaninchens um den After herum verschmutzt. Ansonsten zeigt das Tier keine besonderen Verhaltensauffälligkeiten.

Auslösende Faktoren für Durchfall können sein:

  •  falsche Ernährung
  •  Stress
  •  Zugluft und Kälte.

Säubern sie vorsorglich den Käfig, entfernen Sie Futterreste und geben sie frisches Stroh hinein. Alles Grün- und Saftfutter wird sofort entzogen. Das Kaninchen bekommt lediglich gutes Heu und statt Wasser lauwarmen Kamillentee. Gut gegen Durchfall sind auch Zweige von Eiche oder Weide (heilende Gerbstoffe).

Bessert sich der Durchfall innerhalb 24 Stunden, sollten Sie trotzdem nicht sofort wieder Grünfutter anbieten. Füttern Sie einige Tage lang nur Heu, Wasser und gutes Trockenfutter (Pellets). Hält der Durchfall auch nach zwei Tagen noch an, sollten Sie mit dem Kaninchen zum Veterinär.
Ist der Kot sehr dünnflüssig und riecht unangenehm, ist der Kot eventuell sogar mit Blut vermischt, der Leib des Kaninchens stark aufgetrieben, der Atem flach und bebend, trommelt das Kaninchen gar mit den Hinterläufen auf den Boden, dann sollten Sie sofort zum Tierarzt gehen!


Kotabsatzbeschwerden

Das Kaninchen hockt mit gekrümmten Rücken im Käfig und setzt trotz Pressens nur wenige, meist harte Kügelchen ab. Es hat auch keinen Appetit mehr Beim Betasten des hinteren Bauches fühlt man den Kotmassen angefüllten Dickdarm als wulstigen Strang.
Kontrollieren Sie als erstes, ob das Kaninchen genügend Wasser bekommt. Entfernen Sie alles Trockenfutter und lassen Sie in den nächsten Tagen nur leicht verdauliche Grünkosten wie Feldsalat, Löwenzahn oder Fenchel.
Als Sofortmaßnahme flößen Sie dem Tier täglich einen Teelöffel Lein- oder Paraffinöl (aus der Apotheke) ein. Massieren Sie mit den Fingern mit sanften, kreisenden Bewegungen den Bauch des Kaninchens.
Spätestens nach 24 Stunden sollte sich eine deutliche Besserung eingestellt haben, ansonsten sollten Sie umgehend mit dem Kaninchen zum Tierarzt gehen!
Ist der Bauch stark aufgetrieben, und bei Berührung schmerzempfindlich, gehen Sie sofort zum Tierarzt mit dem Kaninchen!




Kokzidiose

Eine gefährliche Infektionskrankheit. In der Darmschleimhaut haben sich einzellige Lebewesen eingenistet und schädigen dadurch die natürliche Darmflora. junge Tiere im Alter von 4 bis 12 Wochen sind für diese Protozoenerkrankung besonders anfällig. Das äußere Erscheinungsbild ist Durchfall und aufgeblähter Leib. Die Tiere werden schnell schwach und sollten jetzt nur noch reine Trockenfütterung erhalten. Zur genauen Diagnose ist eine Kotuntersuchung durch den Tierarzt durchzuführen. Wird die Krankheit schnell erkannt, so kann durch Verabreichung von Sulfonamiden meistens geholfen werden. Die genaue Dosierung kann aber nur der Tierarzt in Kenntnis des Alters und der Rasse des Kaninchens treffen. Da die Erreger lange Zeit ansteckungsfähig sind und außerhalb des Kaninchenkörpers eine bestimmte Entwicklung durchlaufen, muss der Stall gründlich desinfiziert werden.




Tularämie

Relativ selten erkranken Kaninchen an dieser, von bestimmten Zeckenarten übertragenen, Seuche. Sie haben krampfartige Zuckungen und bis zu 41°C Fieber. Im weiteren Verlauf der Krankheit magern die Tiere ab und sterben, ohne dass eine Behandlung möglich wäre.



Septikamie


oder Kaninchenpest, die sich als Infektionskrankheit ähnlich Tularämie äußert. Nur der Tierarzt kann feststellen, um welche Art der Krankheit es sich handelt und behandelt dann die Tiere mit Antibiotika.



Lid- , Bindehaut- und Hornhautentzündungen

Sie können durch Zugluft, Erkältungen, Staubeinwirkungen und ammoniakhaltige Luft im Stall entstehen. Auch können äußere Augenverletzungen die Ursache sein.
Augensalben und Kamillentinktur sind meistens erfolgreiche Heilmittel.



Schnupfen

Es kann sich dabei um eine Virusbedingte Form handeln, die durch Zugluft und Erkältung gefördert wird, oder um den ansteckenden Kaninchenschnupfen.

  •  Einfacher Schnupfen:

Krankheitserscheinungen: Feuchte Nase mit schleimigen Nasenausfluss, gelegentliches Niesen. Der Krankheitsverlauf ist normalerweise "gutartig". Eine Ausheilung ohne Behandlung ist möglich (trotzdem nicht zu unterschätzen). Genesene Kaninchen können wieder Erkranken.

Erkältung, Reizgaseinwirkung (zB.: Ammoniak) & Staubentwicklungen können die Ursache dafür sein.

  •  Ansteckender Schnupfen:

Äußert sich durch eitrig schleimigen Nasenausfluss, erschwerte Atmung & Schiefhalten des Kopfes. Die Tiere fressen kaum und erscheinen matt. Nicht selten kommen Augenlid-, Mittelohr- und Bindehautentzündungen dazu. Rasches Abmagern, durch Pfotenputzen beschmierte Brust und Vorderbeine treten auf und die Tiere sterben meistens.
Vitamineingaben über das Trinkwasser verstärken die Abwehrkräfte.




Ohren- und Kopfreude

Im Inneren der Ohrmuscheln dringen die Milben durch die Haute in die Gewebszellen ein und verursachen so Bläschenbildung und Verkrustungen. Ist der Befall fortgeschritten, bekommt das Kaninchen Krämpfe, Gleichgewichtsstörungen, torkelt umher und stirbt, wenn es nicht behandelt wird.
Die Kopfräude zeigt sich durch punktförmige Rötungen an der Kopfhaut, den Lippen, am Nasenrücken und an den Ohransätzen. Danach folgt Haarausfall und Schuppenbildung. Da die Räude übertragbar ist, muss das befallene Tier von anderen isoliert und der Stall gründlich desinfiziert werden.




Pasteuerellose

Krankheitserscheinungen: Futterverweigerung, Benommenheit, oft auch beschwerte Atmung & Gelenksanschwellung.
Grund: Infektion mit Pasteurellen und anderen Erregern durch infiziertes Futter oder durch Tröpfchen-Infektion der Atemwege.
Erreger können durch Abstriche aus der Nasenschleimhaut (Tupferprobe) erkannt werden.




Akute Magenüberladung

Ursache: Überfressen.
Mit wenig Heu und Wasser auf Diät setzten.

 



Trommelsucht (Blähsucht)

Symptome: Aufblähung des Leibes.
Durch Gärungen im Darm (durch schlechtes Futter) verursacht.
Man sollte die Ernährung umgehend auf Trockenfutter umstellen. Das Kaninchen muss viel Bewegung haben. Außerdem kann man vom Tierarzt gasbindende Medikamente erhalten. Leinöl und Salmiakgeist helfen ebenfalls oft.




Zahnmissbildung

Hat das Kaninchen eine gesunde normale Zahnstellung, dann greifen die Schneidezähne des Oberkiefers über die Zähne des Unterkiefers. Beim Nagen und Kauen reiben sich die stets nachwachsenden Zähne auf natürliche Art und Weise ab.
Bei einer erblich bedingten Gebissfehlstellung (Zahnanomalie, "Elefantenzahnbildung"), ist ein Kiefer verkürzt. Die Zähne schleifen sich nicht mehr ab und wachsen schließlich so lang, dass das Kaninchen nicht mehr fressen kann.
Da diese Anomalie vererbt wird, nehmen verantwortungsvolle Züchter solche Tiere sofort aus der Zucht.
Eine Zahnmissbildung kann aber auch durch Unfälle (Aufschlag auf das Gebiss) erfolgen. Diese Missbildungen sind natürlich nicht vererbbar, jedoch mit mühsamen nachschneiden der Zähne verbunden.




Hitzschlag

Wenn sich das Kaninchen an heißen Tagen nicht in den Schatten zurückziehen kann, dann kann es einen Hitzschlag bekommen. Oft hat der Halter dann nicht bedacht, dass die Sonne wandert und der Käfig oder das Freigehege plötzlich in der prallen Sonne steht. Auch beim Transport in einem überhitzen Auto kann das Kaninchen einen Hitzeschlag bekommen.
Die Symptome: Das Kaninchen sitzt teilnahmslos in der Ecke, atmet flach mit bebendem Körper, die Nasenflügel sind weit aufgerissen und die Schleimhäute bläulich gefärbt.
Bringen sie dieses Kaninchen sofort in einen kühlen Raum. Versuchen sie die Körpertemperatur des Kaninchens abzusenken, indem Sie ein feuchtes, kühles Tuch über Kopf und Körper legen (kein eiskaltes Wasser verwenden!!!!!).
Um den Kreislauf zu stützen, flößt man dem Tier 1 Teelöffel Bohnenkaffee ein. Bessert sich das Befinden nicht, lassen Sie es an einem schattigen, kühlen Ort frei herumlaufen.




Enterocolitis

  •  Zwei bis drei Tage vor dem ersten Auftreten von Durchfällen Nachlassen der 
     Futteraufnahme bis zur völligen Verweigerung
  •  Aufblähen der Bauchregion
  •  Wässriger Durchfall, der sich deutlich von der eher festeren Kotkonsistenz bei
     anderen mit Durchfällen verbundenen Erkrankungen wie Coccidiose oder
     Colibacillose unterscheidet
  •  Zum Teil zeigen die Tiere abweichende Verhaltensmuster, z.B. Verbeißen in
     Stangen oder im Bodenrost des Käfigs
  •  Plötzliches Verenden der betroffenen Tiere
  •  Es werden vor allem abgesetzte Jungtiere betroffen, aber auch trächtige und
     säugende Häsinnen können befallen sein

Die Erkrankung griff auch sehr schnell auf die Rassekaninchenzucht über. Die schnelle Ausbreitung deutet auf einen "seuchenhaften Charakter" hin. Ist ein Bestand einmal betroffen, so verbleiben der/die Erreger nach bisherigen Erkenntnissen in der Population. Die Verlustraten betragen in befallenen Beständen bei Jungtieren nach dem Absetzen im Alter von sieben bis acht Wochen 25 bis über 30 %, in besonders kritischen Fällen auch 50 % und mehr.....